Partnerschaft mit Senegal und Gambia
Austausch und Weiterbildung in Senegambia sollen sich fortsetzen
Eine Aktion der Naturfreunde aus Wiesbaden, Offenbach und Frankfurt
Eine internationale Naturfreundegruppe war im Januar 2020 im Rahmen der Abschlußveranstaltung zur Landschaft des Jahres und zum Auftakt zu 125 Jahre NaturFreundebewegung im Senegal und in Gambia.
Dort haben wir gesehen, wie erfolgreich die NaturFreundeprojekte der letzten Jahre angenommen wurden, seien es die Baumpflanzungen, die ökologischen Kochstellen, Gartenbauprojekte oder der Schüleraustausch zwischen den beiden Ländern.
Verständlich der Wunsch der Jugendlichen, das der Austausch keine einmalige Sache bleiben soll!
Aus diesem Grund taten sich die Ortsgruppen Wiesbaden, Offenbach und Frankfurt zusammen und sammelten Spenden für eine Bildungswoche im NaturFreundehaus in Petit Mbao (Dakar), wo sich Jugendliche aus Gambia und dem Senegal zusammenfinden sollten.
Die Spenden kommen direkt unseren afrikanischen Freunden zugute!
Spendenkonto: Frankfurter Volksbank IBAN DE84 5019 0000 0001 7388 95, Stichwort: Senegambia
Der politische Aspekt der Naturfreunde-Bewegung
Die NaturFreunde-Bewegung kämpft seit ihren Anfängen 1895 in Wien für Gerechtigkeit und eine Verbesserung der Lebensbedingungen. Ihr Ziel war es zunächst, dass Arbeiter*innen, ebenso wie andere Bevölkerungsschichten, freien Zugang zur Natur haben.
Dies war zur damaligen Zeit keine Selbstverständlichkeit. Der typische Ausdruck „Berg Frei” stammt aus dieser Zeit und steht für die Forderung nach einem freien Zugang zu den Bergen. Was ist davon nach 123 Jahren geblieben?
Heute ist die NaturFreunde-Bewegung weltweit verbreitet und dass mit recht unterschiedlichen Ausprägungen. Eine Organisation, die aus meiner Sicht sowohl den umwelt- als auch gesellschaftspolitischen Anspruch der Gründerjahre geerbt hat, sind die NaturFreunde in Deutschland. Die erste Gruppe in Deutschland gründete sich 1905, nur zehn Jahre nach den NaturFreunden in Wien. Seit über 90 Jahren gibt es zudem eine eigenständige Jugendorganisation.
Bildungswoche im NaturFreundehaus in Dakar
Ich habe schon wiederholt über die Frankfurter Aktivitäten bezüglich der Zusammenarbeit mit unseren senegalesischen NaturFreunden berichtet.
Zuletzt hatten wir für einen Jugendaustausch gambischer und senegalesischer Jugendlicher Spenden gesammelt, gemeinsam mit den Offenbacher und Wiesbadener NaturFreunden.
Die nötigen Gelder waren zusammengekommen um nun 38 Jugendliche zu einer Bildungswoche vom 24. bis 28. Juli 2021 im NaturFreundehaus in Dakar zu versammeln. Dort hatten sie unter Leitung von Mamadou Mbodji und Omar Jammeh für fünf Tage ein volles Programm, das sich mit Freizeitangeboten und kulturpolitischen Themen abwechselte. Dabei waren die Freizeitangebote eng auf die Themen des Bildungsprogramms abgestimmt:
Mit der NFI in Sambia und Gambia
Es ist Sonntag Mittag und heiß für europäisches Empfinden. Schon in der Lodge von Janjanbureh am Gambiafluß haben wir den Vormittag über, afrikanisch gelassen, gewartet. Und nun sitzen wir auf den Gouverneursplatz unter einem Zeltdach und warten auf den Beginn der Abschlussveranstaltung zur „Landschaft des Jahres 2018/2020“ der NFI in Senegambia, sowie dem Auftakt zu125 Jahren NaturFreunde-Bewegung.
Versprochen wurde uns angereisten NaturFreunden aus Frankreich, der Schweiz, den Niederlanden, Deutschland und natürlich aus Österreich eine festliche Veranstaltung, ohne zu viele und zu lange Reden und mit kulturellen Einlagen. Wir sind gespannt und warten auf das Eintreffen des Gouverneurs dieser gambischen Region.
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Klimagerechtigkeit - Vortragsreise von Mamadou Mbodji, Vizepräsident der NFI
Das war das Anliegen der Vortragsreise von Mamadou Mbodji, Vizepräsident der NFI und stellv. Generalsekretär der senegalesischen Naturfreunde (ASAN).
In diesem Jahr standen die Herbstaktionstage der Naturfreunde Deutschland unter dem hochaktuellen Thema „Klimagerechtigkeit“. Die Ortsgruppen waren aufgerufen, sich zu diesem Thema einzubringen, die Mitglieder und darüber hinaus alle Menschen für das Thema zu sensibilisieren.
In Frankfurt konnte in der Zeitspanne der Aktionstage keine Veranstaltung mehr untergebracht werden. Deshalb wurde hier der Film über die Senegalreise zum Abschluss der Landschafts des Jahres schon am 9.9,.22 gezeigt. Die Reise führte auch zu den Baumpflanzprojektenn und der Herstellung energiesparender Kochstellen in Senegal und Gambia und mündete in dem Schluss, dass der Kontakt zwischen den gambischen und senegalesischen Jugendlichen nicht abbrechen darf. Für eine einwöchige Bildungsveranstaltung für die Jugendlichen wurde erfolgreich gesammelt. Wir hoffen, dass diese oder ähnliche Veranstaltungen auch weiterhin ermöglicht werden können um damit auch die Jugendlichen vor Ort für die Klimakrise und den Umgang mit ihr zu sensibilisieren.
Zu den eigentlichen Aktionstagen besuchte Mamadou Mbodji die Ortsgruppen Bad Vilbel und Wiesbaden, die Frankfurter beherbergten ihn und sorgten für den Transfer.
In beiden Ortsgruppen hielt Mamadou seinen vielbeachteten Vortrag zur Klimakrise und den Auswirkungen, die diese vor allem im Globalen Süden hat. Eindringlich appellierte er an die Verantwortung der Länder der nördlichen Erdhalbkugel, die diese Krise zu 90% verursacht haben.
Beispiele wie das Abschmelzen der Eismassen auf dem Kilimandscharo, der bislang als zuverlässiges Wasserreservoir für die umliegenden Staaten galt und die Vernichtung des Tropenwaldes im Kongobecken verdeutlichten die rasant fortschreitende Gefährdung der dort lebenden Bevölkerung. Ein Hoffnung machendes Projekt ist die Aufforstung von Mangroven im Gambia- und im Senegalfluss. Diese Pflanzen binden sehr viel mehr CO2 als andere. Aber auch die Pflanzung von Obstbäumen in Dörfern der beiden Länder zeigt schon erste Erfolge, die Früchte dienen der Ernährung aber auch dem Verkauf auf kleinen Märkten. Diese Pflanzaktionen werden ebenfalls von hessischen Ortsgruppen mit Spendenaufrufen beworben.
An beiden Abenden waren etwa 40 Personen anwesend, auch die Presse berichtete. Die Übersetzung aus dem Französischen, bzw. Englischen tätigte dankenswerter Weise Ingeborg Pint, langjährige Organisatorin von Senegalreisen, die einer Einladung der Wiesbadener OG gefolgt war.
Für die pünktliche Fertigstellung einer Ausstellung zum Austausch der Jugendlichen aus Gambia und Senegal hatten die Offenbacher gesorgt; also eine wirklich hessische Gemeinschaftsarbeit, die zukunftsweisend sein könnte.
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